Freitag, 4. Oktober 2002

Fahrt nach Bonn und Siegburg:

Um 8:20 Uhr ging es los: der Bus startete im Hotel und nahm dann die Mitreisenden in Birk und Heide auf. Weiter ging es in Richtung Bonn. Das Wetter blieb trotz anders lautendem Wetterbericht trocken und auch die Sonne zeigte sich hie und da.


Start am Eppendorfer Platz


Im Bus nach Bonn


Johannes Kühn berichtet über Bonn

Bei der Busfahrt bereitete uns Herr Johannes Kühn als unser sehr kompetenter Führer auf die Sehenswürdigkeiten vor, die wir zu erwarten hatten. Das vor 2.000 Jahren von den Römern gegründete Bonn ist nach seiner Auskunft noch älter als Köln!


Wir gehen zur Innenstadt


Bonner Rathaus, die berühmte Treppe


Vor dem Beethoven-Denkmal und der Post

In Bonn angekommen wanderten wir vom Rheinufer vorbei an der Oper zum Markt. Dort eröffnete sich uns der Blick auf das Wahrzeichen der Stadt Bonn, dem barocken alten Rathaus. Jeder erinnert sich wohl noch an die Fernsehbilder, wenn Staatsoberhäupter oder andere Prominenz Bonn als Bundeshauptstadt besuchten und von der Freitreppe des Rathauses zum Markt herunterblickten. Natürlich wurde auch von der Eppendorfer Prominenz und den anderen Gästen das obligatorische Gruppenfoto auf der Rathaustreppe gemacht. Weiter ging es zum Beethovenhaus, dem Geburtshaus des berühmten Komponisten, das wir aus Zeitgründen leider nicht besichtigen konnten. Auch vor dem Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz wurde eine Gruppenaufnahme gemacht, wie sich das für richtige Touristen gehört. Ausführlich wurden wir über die romanische Münsterbasilika durch Johannes Kühn aufgeklärt, der uns auch durch den Kreuzgang führte. Der Weg führte uns weiter zum Hofgarten, von dem aus wir den Barockbau der Universität in voller Schönheit betrachten konnten. Der als Residenz der Kölner Kurfürsten bis 1697 errichtete Bau wurde 1737 Universität der Stadt Bonn. In Kriege brannte sie 1944 fast völlig aus, wurde aber nach dem Krieg in der alten Pracht wieder aufgebaut. Jetzt ging es zurück zum Rhein. Am „Alten Zoll“, Festung aus dem Dreißigjährigen Krieg, genossen wir einen herrlichen Blick auf den Rhein. Im Süden hoben sich aus der diesigen Luft die Bauten des Regierungsviertels und die Südbrücke ab.

Der Bus brachte uns auf der Adenauerallee durch das Regierungsviertel nach Süden zu dem Haus der Geschichte. In zwei Gruppen wurden wir in 1 ½ Stunden durch das Museum geführt, das die Zeit vom Ende des Krieges bis heute dokumentiert. Diese Besuch wurde dadurch besonders interessant, dass die Eppendorfer die DDR-Zeit erlebten und wir Birker in Westdeutschland aufgewachsen waren. Allgemein wurde anerkannt, dass die Ausstellung beide deutschen Nachkriegs-Entwicklungen sehr ausgewogen und objektiv darstellte. Eindrucksvoll war die große Zahl an Original-Exponaten. So ist bei einigen von uns der Wunsch entstanden, diese Besuch bei Gelegenheit zu wiederholen.

Wir mussten zurück zum Bus, der uns über die Südbrücke zur Ruine der Abtei Heisterbach brachte. Im dortigen Klosterstübchen verzehrten wir ein Mittagessen. Viele hatten den Cäsariusteller bestellt, der wohl an den berühmtesten Mönch des Zisterzienserklosters Heisterbach erinnern soll. Der Bau der Klosterkirche begann 1202. Vor 200 Jahren, als das Rheinland zu Frankreich gehörte, ordnete Napoleon die Verstaatlichung kirchlichen Eigentums an, eben auch dieses Klosters. Im Jahre 1809 wurden die Kirche und die Klosteranlagen gesprengt. Übrig blieben nur die Reste der Choranlage, als wohl berühmteste Ruine des Rheinlandes.


Wir essen im Klosterstübchen Heisterbach


 



Klosterruine Heisterbach

 

Die Fahrt ging weiter, jetzt stand Siegburg auf dem Programm. Vom Busparkplatz wanderten wir zur Pfarrkirche St. Servatius. Dort erwartete uns bereits Ruth Kühn, die es übernommen hatte, uns die im 12./13. Jahrhundert gebaute Kirche mit dem Kirchenschatz zu zeigen und zu erklären. Diese zweischiffige Emporen-Basilika beherbergt eine Schatzkammer mit dem weltberühmten spätromanisch-gotischen Kirchenschatz der alten Abtei Siegburg.

Wer noch genügend Kraft in den Beinen hatte, erklomm den Michaelsberg, dem schon von Weitem – auch von Birk - sichtbaren Wahrzeichen Siegburgs. Die anderen entspannten sich in einem der Cafes in der City. Oben auf dem Michaelsberg warfen wir eine Blick in die Abtei-Kirche. Johannes Kühn erklärte uns die wechselvolle Geschichte der Abtei. Sie begann im 11. Jahrhundert, als die pfalzgräfliche Burg auf dem damaligen Siegberg an Erzbischof Anno II. fiel. Nach Auflösung des Klosters 1803 wurde sie von 1825 bis 1878 als erste preußische Provinzial-Irrenanstalt, von 1878 bis zur Rückkehr der Mönche 1914 als Zuchthaus genutzt. Heute sind neben der Abtei noch ein Internat, ein Exerzizienhaus des Erzbistums Köln, ein Hotel und ein Restaurant untergebracht. Weiter ging es über die Festungsanlagen zum Johannestürmchen. Von dort bot sich eine herrliche Aussicht über Siegburg und seine Umgebung. Wieder unten zogen wir über den Markt. Dort fanden wir den Pranger, der zur Vollstreckung von Öffentlichkeitsstrafen wie lautem Lärmen, Klatschsucht, auffälligem Verhalten bei Trunkenheit, Waschen und Bleichen am Sonntag, Gebrauch falscher Gewichte u.a. diente. An diesen Pranger musste natürlich auch Karl-Heinz Bellmann wegen seiner verschiedenen Vergehen gekettet werden - wenn auch nicht lange, denn seine Vergehen waren wohl von geringerer Bedeutung und wir mussten auch weiter. Auf dem Weg zum Bus kamen wir noch an dem ältesten Haus Siegburgs vorbei, dem Haus „Auf der Arken“. Es wird 1517 erstmalig in Urkunden als Wohnsitz des seit 1480/1490 bekannten Siegburger Bürgergeschlechts „up der Arken“ erwähnt.


Ruth Kühn zeigt uns die Schatzkammer


Warum muss Karl-Heinz Bellmann an den Pranger?

 


Das Johannistürmchen auf dem Michaelsberg


Blick auf Siegburg

 

 

 

 

Gemütlicher Abend in der Gaststätte Fielenbach

Nachdem alle wieder wohlbehalten im Bus saßen, fuhren wir zurück nach Birk und weiter ins Hotel. Dort hieß es, sich frisch machen, denn bald ging es wieder nach Birk. In der Gaststätte Fielenbach war alles vorbereitet für den gemütlichen Abend. Die letzten Speisen für das „Kölsche Buffet“ wurden aufgebaut, zu dem uns die Eppendorfer eingeladen hatten. Ich begrüßte die Gäste, den Bürgermeister Horst Schöpe und Herrn Dr. G. van Allen und zeigte die Schmuckteller mit Siegburger Motiven, das Haus „Auf der Arken“ und das Johannestürmchen, die der Birker Heimatverein allen Eppendorfern zur Erinnerung übergab. Sie befanden sich bereits wohl verwahrt im Gepäckfach des Busses. Auch Herr Schöpe und Herr Dr. van Allen begrüßten die Anwesenden. Herr Bellmann dankte insbesondere Ruth und Johannes Kühn für die interessanten Führungen in Bonn und Siegburg. Auf die Führungen am nächsten Tag in Köln seien schon alle sehr gespannt. Als Dank überreichte er ihnen eine erzgebirgische Spieldose.


K.-H. Bellmann, Bürgermeister Schöpe, J. Hansen


Frau Zimmermann, Fam. Kösler, M. Lichtenberg


Ein Prost auf die Wirtsleute Doris und Norbert Fielenbach


Wohlbeschirmt mit dem PluS-Schirm


Prost, Herr Kassierer


Prost, Verein


Prost, Herr Schriftführer (W. Wolf)


Unsere Ehrenmitglieder und immer willkommenen Gäste Tinni und Hermann Fielenbach


Die Geschichte vom Honigkuchen

Dann wurde das Buffet eröffnet. Es fand – glaube ich – viel Anklang. So wurde der Abend immer gemütlicher, aufgelockert durch Vorträge und Spiele (Prost, Herr Kassenwart!), die die Eppendorfer zum Besten gaben. Wieder verging die Zeit sehr schnell. Um Mitternacht hieß es: „Der Bus ist da!“. Von dem Buffet war noch viel übrig geblieben. Gertrud Schmidt nahm viel mit nach Hause, wo sie zusammen mit Frau Seifert noch viele Brötchen strich, als Proviant für die Busfahrten.

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